Zum Gedenken an Fräulein Talke und Frau Kinzel

Zum Gedenken an Fräulein Talke und Frau Kinzel

Zum Gedenken an Fräulein Talke und Frau Kinzel

# Kirche in der Stadt

Zum Gedenken an Fräulein Talke und Frau Kinzel

Nach wie vor sind diese beiden Frauen im Gespräch! Fräulein Talke und Frau Kinzelwaren nämlich wahre Persönlichkeiten unserer Kirchengemeinde. Beide Frauen im Dezember kurz nach dem Weihnachtsfest verstorben, die eine sogar auch kurz davor geboren und ruhen nebeneinander auf dem Alten Friedhof Werder. Als Mitarbeiterinnen waren sie u.a. verantwortlich für die Arbeit mit Jugendlichen der Gemeinde. Dabei legten sie den Grundstein für ein erfolgreiches Gemeindeleben.

                                                         

Noch heute – nach vielen Jahrzehnten – erinnern sich Menschen aus Werder an die sympathische Frau, die vom Havelhaus auf der Insel ins Gemeindehaus radelte, um im Büro die Post und viele Belange der Gemeinde zu erledigen. Margarete Talke unterstützte im Laufe der Jahre drei Pfarrer. 

Ob Tauf-, Trau-, oder Konfirmationsurkunde, sie alle tragen ihre Handschrift. Frl. Talke kam nach Werder als Überlebende, die von Ostpreußen mit der Gustloff nach Norddeutschland kam. Ich erinnere mich sehr gern an die vielen Spielnachmittage und Freizeiten im Havelhaus am Mühlenberg, dem ehemaligen Landschulheim, das uns in den 50er Jahren zur Nutzung übergeben wurde. Christenlehre, Konfirmandenstunden, Freizeiten und gesellige Veranstaltungen fanden dort statt und mittendrin Frl. Talke, die alle Fäden in den Händen hielt. Sie war es, die uns prägte. Oft las sie uns vor oder verstand es, uns die Bibel in ihrer großen Vielfalt interessant und neugierig machend vorzustellen. Wir sangen in der Christenlehre wie Kindergottesdienst mit ihr. Ich habe von ihr ein Gesangbuch mit meinen Konfirmationsspruch erhalten. Etwas sehr Wertvolles für mich. Ich entschied mich, diesen Spruch auch als Trauspruch zu wählen in ehrender Erinnerung an Frl. Talke.



Nachdem Helga Kinzel in den 70er Jahren die Jugendarbeit der Gemeinde übernahm, gehörte auch sie zu den prägenden Personen unserer Kirchengemeinde. Frau Kinzel wohnte im Obergeschoß im Gemeindehaus und lud zu Teerunden mit Samowar ein. Meine Töchter erlernten bei ihr Flöte zu spielen. Frau Kinzel leitete den Seniorenkreis der Gemeinde. Viele Erinnerungen mit diesem Kreis werden noch heute erzählt. Gemeindefeste und Fahrten wurden von ihr gestaltet. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie den Geburtstagskindern. Die Kirchengemeinde war ihre Familie. So feierten wir anlässlich ihres 70. Geburtstages ein Gemeindefest. Schon zu Lebzeiten suchte sich Frau Kinzel ihre Grabstelle aus. Ich schätze es hoch, dass zwei so wichtige Personen unserer Kirchengemeinde nebeneinander ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Beide bleiben in ehrender Erinnerung, denn sie haben eine Gemeinde mit großer Vielfalt und Offenheit geschaffen.  

                                                                                

Birgit Zander (Vorsitzende des GKR von 2001-2007)  

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