
23/09/2025 0 Kommentare
Unsere Unterschiedlichkeit ist ein Geschenk
Unsere Unterschiedlichkeit ist ein Geschenk
# Zum inneren Leben

Unsere Unterschiedlichkeit ist ein Geschenk
Zwölf Frauen im September auf den Weg zu einer Sternpilgerreise nach Himmelpfort.

Dieser niedliche kleine Ort, in dem auch der Weihnachtsmann wohnt, ist durch die Zisterzienser im 13. Jahrhundert gegründet worden. Mit Hilfe der Zisterzienser Mönche aus Lehnin wurde ein Kloster gebaut. Den Ortsnamen Coeli Porta (Pforte des Himmel) erhielt Himmelpfort erst als Markgraf Albrechts Bruder Otto dort auf einen Hügel stieg, das herrliche Land inmitten der Seen sah und sagte, dass hier die Himmelspforte sein muss.
Genauso empfinden wir das auch.
Wir laufen nach Fürstenberg und erhalten bei einer Stadtführung spannende Einblicke in die Geschichte der Stadt, die nur etwa 6000 Einwohner*innen zählt.
Besonders bewegt uns der Weg am ehemaligen KZ Ravensbrück entlang, dessen Gelände wir von außen in stillem Gedenken betrachten.
In einer herrlichen Natur und meistens im Sonnenschein laufen wir um alle Seen herum (manche springen auch rein) und durfen die Tage in einem alten Pfarrhaus am Haussee verbringen. Ein besonderes Geschenk: Wir singen und beten miteinander an einem Abend in der Himmelpforter Kirche ganz allein – und die Küsterin läutet eigens für uns die Glocken.
An den Abenden reden wir nach dem gemeinsam zubereiteten Essen über Gott und die Welt. Wir diskutieren u.a. über die Bitte im Vaterunser „Führe uns nicht in Versuchung“ und tauschen Gedanken zu Achtsamkeit und dem Pflegen des „eigenen Tempels“ aus. Passe ich eigentlich immer gut auf mich auf?
Mit Gitarrenbegleitung singen wir so manches Lied, hören eine lustige Geschichte und nehmen an jedem Morgen die Tageslosung in uns auf.

Während und nach unserer gemeinsamen Zeit wird mir auf besondere Weise bewusst, wie verschieden wir alle sind – in unseren Gewohnheiten, in unserer Art, Dinge zu tun, oder darin, wie wir uns in der Gruppe bewegen. Gerade diese Verschiedenheit verstehe ich als ein Geschenk: Sie lädt uns ein, einander in Geduld und Wertschätzung zu begegnen, jede so sein zu lassen, wie sie ist, und mit offenem Herzen miteinander unterwegs zu sein. Auf diese Weise nur wird gelebte Nächstenliebe spürbar und Christsein erfahrbar.
So blicken wir dankbar zurück auf gemeinsame Wege, gute Gespräche und viele Erfahrungen, die uns noch lange begleiten werden – wie Spuren, die wir im Gehen hinterlassen haben und die uns zugleich ermutigen, unseren Glaubensweg immer wieder neu zu betrachten und weiterzugehen:
achtsam, liebevoll und miteinander im Vertrauen auf Gott.
Christin Hellmig
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