Unser Projektchor singt in Argentinien

Unser Projektchor singt in Argentinien

Unser Projektchor singt in Argentinien

# Kirchenmusik

Unser Projektchor singt in Argentinien

Havelkonsort singt zwei Konzerte in Argentinien  

Zwei Chorleiter haben eine Idee – es folgt eine Einladung nach Buenos Aires und dann?

Kantor Bernhard Barth ist bekannt für Abwechslung in der Kirchenmusik, und für musikalisch gehobene Ansprüche. Das heißt, mit wenig Proben wird ein Konzertprogramm erarbeitet und das muss stimmen. Auf dieser Grundlage gibt es seit 2021 den Projektchor Havelkonsort, der mit Konzerten in Rathenow und Werder mit Auszügen aus der H-Moll-Messe von Bach und dem Miserere von Allegri begann. 2023 folgten die a-capella-Aufführungen in der Klosterkirche Lehnin und Werder mit der Johannes-Passion von Heinrich Schütz, „Weissagung des Leidens und Sterbens Jesu Christi“ von Demantius und der Uraufführung der „Boethius-Passion“ von Kantor Barth.  

Kaum ist der Beifall verklungen, erreicht die Sängerinnen und Sänger der Projektplan für 2024 mit einer Einladung nach Buenos Aires. Der Projektchor besteht zurzeit aus 16 Stimmen, doch 10 können fliegen. Das heißt, das „anspruchsvolle“ Programm wird in Argentinien mit nur 10 Sänger*innen bestritten. Die Kosten tragen wir privat zu, alles Weitere regeln wir individuell. Tatsächlich bleibt ein gut aufgestelltes Doppelquartett „Havelkonsort“ (10 Stimmen), das in Buenos Aires mit dem Projektchor „Vocalis Causa“ (8 Stimmen) auch Werke gemeinsam singen wird.

Die Konzertreise beginnt für Einige am 28. Oktober in morgendlicher Stunde 3 Uhr und ab geht es zum BER über Madrid nach Buenos Aires. Das ist (gefühlt) sehr weit. Erst das Meer, dann der Kontinent. 16 Stunden sind wir in der Luft. Als wir unseren ersten Spaziergang im Botanischen Garten machen, unter exotischen Bäumen und Gewächsen wandeln, hochsommerliche Temperaturen genießen, heißt es, „kneif mich mal“, jetzt sind wir hier!

Untergebracht in einem „Ungarischen Kulturzentrum“ (errichtet als Standort für ungarische Exilanten nach dem II. Weltkrieg), haben wir einen Gemeindesaal zum Proben und sind mitten in der Metropole. Besser geht nicht. Zwischendurch haben wir die Möglichkeit die Stadt zu besichtigen – ganz individuell. Anfangs ziehen wir gemeinsam los, später werden die Grüppchen kleiner, angepasst an unterschiedlichste Interessen. 

Vocalis Causa unter der Leitung von Tomás Davidis ist aufgestellt wie Havelkonsort, mit Menschen, die neben der Musik einen Beruf ausüben. Sie singen anspruchsvoll mit klanglicher Qualität. Schnell finden wir zusammen, gedolmetscht wird vom Chorleiter. Musik ist ja bekanntlich international. Vocalis Causa singt, auch wie wir, eigene moderne Kompositionen. Alles ist spannend. Erfordert sind wir in Konzentration und Kondition, getragen von herzhafter Heiterkeit.

Das erste Konzert findet direkt im ungarischen Kulturzentrum statt. Berührend ist die Begrüßung der Vorsitzenden dieser Gemeinschaft. Die für unser zweites Konzert ausgewählte Kirche Parroquia Santa Teresita del Nine Jesu ist eine Basilika mit schlichter Ausstattung und bestechender Akustik. Enorm lang ist der Nachhall. Dafür passen wir das Tempo an. Unser Konzertprogramm wirkt klar und überzeugend. Das Publikum ist sehr angetan und honoriert uns mit Applaus. Nach diesem großartigen Erlebnis werden wir von unserem Partnerchor zum Tango-Kurs eingeladen. Ein Szenenwechsel, der uns in einen Tango tanzenden Abend mit Unterricht durch ein exklusives Profi-Paar führt.  

Haben wir vor den Konzerten schon eine Fahrt auf dem Tigre erlebt und im ehemaligen Gründerzeit-Casino Museo de arte Tigre argentinische Kunst gesehen, so ist die Liste unserer großartigen Ereignissen lang. Die Männer besuchen den legendären Stadtbezirk  Rocha und sind begeistert vom Hafen mit den farbigen Häusern und dem emsigen Treiben. Über die Avenida de Mayo und de Julio muss man gelaufen sein. Natürlich mit Blick auf den Obelisk. Nicht zu vergessen ist die Führung durch das Teatro Còlon – das weltweit berühmte Opernhaus - in barockem und klassizistischem Prunk und Glamour. Das Museum Malba von innen gesehen mit Originalbild und -fotos und von Frida Kahlo.  

Die Gastgeber beschenken uns mit argentinischer Musik, wir führen auch zur politischen Situation und der momentanen Inflation Gespräche. Durch die engen Stadtquartiers gelaufen, Empanadas gegessen, haben wir einen Hauch dieser Stadt erlebt, viel zu wenig Zeit gehabt und zum Abschied das großartige Steakhaus-Essen genossen. Von all dem erfüllt, halten wir fest, wer unser Projektchor sein soll, was wir wollen und wie es mit Havelkonsort weitergehen wird. Diese Konzertreise trägt eine Dimension von Völkerverständigung und interkulturellem Austausch. Die menschliche Wärme war großartig … ich und du … wir alle zusammen … so heißt es im Abschiedslied. Und in diesem Sinn soll es auch weiter gehen. 

Zum Kantaten-Gottesdienst am 18. Mai wird es bereits in diesem Jahr einen gemeinsamen Auftritt mit Vocalis Causa in der Heilig-Geist-Kirche in Werder (Havel) geben.

Das Mozart-Requiem, ein gemeinsames Projekt mit Musikern des Theaters der Stadt Brandenburg, wird am 31. Oktober im Theater der Stadt Brandenburg und am 2. November 2025 um 16 Uhr in der Heilig-Geist Kirche erklingen.

Wir freuen uns auf Sie! 

Viola Mauve-Hönnicke im Namen von Havelkonsort (vokal)                 

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