08/08/2024 0 Kommentare
Klinikseelsorgerin Felicitas Haupt blickt auf eine erfüllte Zeit zurück
Klinikseelsorgerin Felicitas Haupt blickt auf eine erfüllte Zeit zurück
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Klinikseelsorgerin Felicitas Haupt blickt auf eine erfüllte Zeit zurück
Am 30. Mai verabschiedeten das Uniklinikum Brandenburg und unser Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg die langjährige Krankenhausseelsorgerin Felicitas Haupt in den Ruhestand. Haupt begleitete Menschen in Situationen, in denen sie nicht mehr ein noch aus wussten. Für Patient*innen und Mitarbeitende hatte sie ein offenes Ohr. Haupt half Seelen zu heilen, Ängste zu lindern und Hoffnung zu geben.
Im Kirchenkreis bildete sie außerdem Lektor*innen für die Gestaltung von Gottesdiensten aus. Nun tritt sie mit dem 1. Juni in den Ruhestand ein.
Die Entscheidung zu gehen fällt ihr nicht leicht. „Selbst nach zwei Jahren Verzögerung meines Ruhestands nach hinten habe ich noch viele Ideen“, sagt sie. Sie hat sich in ihrer Arbeit nicht einfach mit dem IST-Zustand zufriedengegeben. Aus der alltäglichen Klinikarbeit heraus hat sie Ideen und Neues entwickelt.
Felicitas Haupt hat ihre Aufgabe am Menschen als Berufung gelebt. Unermüdlich war sie für Patient:innen, Angehörige und Mitarbeitende da. „Sie hat ihre Aufgabe mit Herzblut und großem Engagement ausgefüllt. Still und leise, aber auch bestimmt“, bringt Superintendent Siegfried-Thomas Wisch die letzten 11 Jahre auf den Punkt, in denen sie im Kirchenkreis tätig war.
Wisch hebt ihren großen Einsatz für die „Sternenkinder“ hervor. Eltern, deren Kinder kurz vor, während oder nach der Geburt sterben, wissen oft nicht, wohin mit ihrer Trauer. Haupt spendete ihnen Trost und bot Gesprächsaustausch mit Eltern an, die ähnliches erfahren haben. Sie hat sich dafür eingesetzt, dass es für Sternenkinder eine Begräbnisstätte auf dem Neustädtischen Friedhof gibt und Andachten an der Begräbnisstätte in Glindow geleitet. Es braucht einen Ort, an dem Eltern um ihre viel zu früh verstorbenen Kinder trauern dürfen. Für die Seelsorgerin war die Würde des Menschen Mittelpunkt ihres Handels.
Als Theologin war Felicitas Haupt 25 Jahre lang in der Magdeburger Börde als Pfarrerin tätig. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung begann sie 2013 ihre Seelsorgearbeit am Klinikum in Brandenburg a.d.H.
Der Beruf der Theologin bringt es mit sich, Menschen in Schwellensituationen zu begleiten. Zusätzlich hatte Felicitas Haupt eine Ausbildung zur Psychoonkologin und zur Ethikberaterin abgeschlossen. „Sie war die Mitarbeiterin, mit den meisten Scheinen im Kirchenkreis“, lobte Wisch.
Empathie und Kommunikationsfähigkeit, ein tiefes Verständnis für verschiedene religiöse Traditionen und spirituelle Bedürfnisse sowie Kenntnisse in Psychologie und Sozialarbeit hatte Felicitas Haupt in ihre Arbeit eingebracht. Sie wird diese Kompetenzen noch solange ehrenamtlich einbringen „bis eine Nachfolge für mich gefunden ist“, erwähnt sie nebenbei. In von ihr initiierte „Trauerwerkstatt“ treffen sich Menschen monatlich, um Zeit miteinander zu verbringen, etwas Schönes gemeinsam zu machen und nicht nur über Trauer zu reden. Ans Aufhören denkt Haupt jedenfalls bisher nicht.
Die Krankenhausseelsorge bietet spirituelle, emotionale und psychosoziale Unterstützung für Menschen unabhängig von deren religiöser oder spiritueller Ausrichtung. Sie nimmt den Menschen in seiner Ganzheit in den Blick, indem sie Patient*innen sowie deren Angehörige nicht nur körperlich, sondern auch seelisch umfassend betreut.
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