Es ist Sonnabend 10 Uhr:

Alles neu macht der Mai - und die fleißigen Freiwilligen haken Laub, sammeln Müll und bepflanzen unser neues Gemeinschaftsgrab auf dem Alten Friedhof Glindow!

In jedem Frühjahr und Herbst ruft Anja Nickel Tatkräftige jeder Generation zusammen mit dem Heimatverein Glindow e.V., dem Förderverein der Freiwillligen Feuerwehr Glindow e.V. und der ev. Heilig-Geist-Kirchengemeinde Werder (Havel) auf, diesen naturvollen Gedenkort gemeinsam zu pflegen.

Anhänger beladen mit frischer Erde, Efeupflanzen, Werkzeugen, heißen und kühlen Getränken fahren gut vorbereitet zur Kirche hinauf. Nach einer ersten Plan- und Lagebesprechung krempeln alle die Ärmel hoch, denn zu tun gibt es viel auf dem Alten Friedhof.

                                            

In diesem Jahr widmen wir uns besonders der Gestaltung des Beets am Ostgibel der Glindower Kirche. Dort errichtete die Kirchengemeinde vor Kurzem ein neues Gemeinschaftsgrab um das historische und restaurierte Grabmal des zum Ende des 18. Jh. verstorbenen Andreas Fiedler.

Inschrifttafeln aus satiniertem Glas erinnern an die Verstorbenen. Wir buddeln veraltete Pflanzen aus, um sie später auf den Neuen Friedhof Glindow zu pflanzen.  

Dann lockern wir mit vereinter Muskelkraft den Boden auf, verteilen frische Erde, setzen Efeupflänzchen und schwingen den Gartenschlauch. Der immergrüne Efeu erinnert mit seiner anschmiegsamen und festhaltenden Art an Verbundenheit und Treue.
Auch drei kleine Kinder sind begeistert mit dabei. Man unterschätze nicht die Effizienz von Sandkastenschaufeln! 

              

Archäologisch graben die Kinder einen alten Kirchenschlüssel hervor! 

                                            

Ein Container wird mit Unrat und alten, zerbrochenen Ziegeln gefüllt, noch gut erhaltene werden gekonnt neu platziert und ergeben einen eleganten Ablageort für Blumen und Gestecke.

Rindenmulch umrandet das sanierte Grabmal und schmückt den Saum entlang der Kirche. 

Eine von der Feuerwehr im vergangen Jahr wieder aufgearbeitete Bank steht nun parallel zur Begräbnisfläche. Sie soll Angehörigen Ruhe zum Innehalten schenken.

                                                            

Eine Kaffeepause mit frischem Kuchen lässt gemeinsam erkennen, was eine Hand voll Leute schon bewirken kann. Die Stimmung ist gut und das Wetter hält, gemeinsam ist die Arbeit in gut zwei Stunden schon erledigt und macht allen Spaß. Wir sind fertig und der Regen setzt ein!

Herzlichen Dank allen fleißigen Helferinnen und Helfern! 

Wie lange braucht es wohl bis der Boden vom Efeu bedeckt und keine Erde mehr zu sehen ist? Schauen Sie doch gern mal nach bei Ihrem nächsten Besuch.

                  

Zum nächsten Einsatz im Herbst packen Helferinnen und Helfer wieder Anfang November mit an! Wir laden heute schon ein!

Maria Soual & Linda Jünger 

Die Kosten für die Bestattung und den Unterhalt der Grabstätte für die gesamte Ruhezeit sind in dem Erwerb einer Grabstelle enthalten. Unser Friedhofsverwalter Herr Meinhard gibt gern weitere Auskunft.  

Derzeit sammelt der Förderkreis Kulturgut Friedhöfe Spenden für die restaurative Neuausmalung der Schrift, die so nicht mehr zu erkennen ist.