An diesem Samstagnachmittag ist das Gemeindehaus voller Familien, die gespannt auf den Beginn des Figurentheaters der Kinderpädagogin Gudrun Eichel warten. 

Familie Stöcklein hat Kuchen für alle gebacken und versüßt die Zeit des Ankommens, Stühle stehen bereit, Teppiche werden für die Kleinsten nach vorn gelegt und im Altarbereich beleuchtet wirkungsvolles Licht von unten einen langen Tisch vor einer dunklen Leinwand. Nach einer Begrüßung durch den Initiator stiftet Gudrun Eichel das Publikum zu einem gemeinsamen Begrüßungslied an, in das nach kürzester Zeit alle einstimmen. Anschließend beobachtet das kleine und große Publikum fasziniert, wie im Verlauf der Geschichten Puppenfiguren hinter Holzelementen auftauchen und sich begegnen. Eichel gibt ihnen verschiedene Stimmen und schafft es, mit flüssigen Dialogen und dezenten Bewegungen Augen und Ohren des Publikums beim Geschehen zu halten.  

Sie spielt die Evangliumsgeschichten vom Aussätzigen, den Jesus gesund macht, vom unbeliebten Zöllner, in dessen Haus Jesus einkehrt und der beglückt die Erfahrung von Jesu Freundschaft macht, und die Geschichte vom großen Sturm, den Jesus stillt. 

                                             

Zur Vorbereitung der finalen Geschichte verteilt Gudrun Eichel Elemente zum Mitmachen: Handschuhe, die wie Vögel aussehen, gestrickte Bienen und Schmetterlinge für die Fingerkuppe, ein Windmacher zum Reinpusten, Rasseln für den Regen, ein Blech für den Donner. 

Nun wird der Sturm von allen gemeinsam gespielt: Erst summt und zwitschert es im Sonnenschein, dann bläst der Wind auf, die Wellen schlagen höher, der Regen peitscht, Blitze zucken und Donner grollt, und alle verfolgen gebannt die Not des kleinen Segelbootes, das vor dem Altarbereich auf Höhe der sitzenden Kinder mit den Wellen kämpft. Endlich befielt Jesus dem Sturm, inne zu halten, und für einen kurzen Moment wird es mucksmäuschenstill im Raum.  

Jesus und seine Jünger erreichen wohlbehalten das Ufer und Gudrun Eichel beschließt die Figurentheaterstunde mit einem weiteren gemeinsamen Lied. 

                                            

Das hat Spaß gemacht, vielen Dank für diesen kurzweiligen Theaternachmittag mit Kennenlernen und Wiederentdecken dreier spannender Bibelgeschichten! 

Kantorin Maria Soual