01/09/2024 0 Kommentare
Nachhaltige und natürliche Grabpflege
Nachhaltige und natürliche Grabpflege
# Empfehlung
Nachhaltige und natürliche Grabpflege
Ein solches schön gepflegtes Grab mit traditioneller Bepflanzung ist ein Schmuckstück auf jedem Friedhof. In Hitzeperioden muss es allerdings täglich gegossen werden.
Bei der Auswahl der Blumenerde sollte man auf das Siegel „torffrei“ achten, denn mit dem Abbau von Torf aus unseren Mooren gehen diese seltenen und artenreichen Lebensräume für immer verloren. Einen wichtigen Beitrag zur Müllreduzierung auf dem Friedhof leistet, wer die Kunststoffpaletten und -töpfe, in denen die Pflanzen in der Gärtnerei gekauft werden, dorthin zurückbringt. Leere Erd-Plastiksäcke gibt man zu Hause in die gelbe Tonne.
Andere Grabstellen sind mit Bodendeckern und Kleingehölzen bepflanzt, nur ein Teil wird für Wechselbepflanzung oder für frische Sträuße freigehalten. Da nicht jedes Jahr komplett neue Erde aufgebracht wird, ist für die Bodenlebewesen viel dauerhaften Lebensraum gesichert. Schnittblumen möglichst dort kaufen, wo sie nicht in Plastefolie verpackt sind!
Eine dritte Möglichkeit der Grabgestaltung ist die Dauerbepflanzung mit Frühblühern und Stauden, die das ganze Jahr über ein buntes Bild und Nahrung für Insekten bieten. Welche Vorteile bietet diese Art der Grabbepflanzung?
Zum einen entfällt ein Großteil an Müll, da bei mehrjährigen Stauden nur einmal Plastiktöpfe und weitere Verpackungen anfallen. Wenn einheimische Pflanzen gewählt werden, die gut mit unseren klimatischen Verhältnissen und dem Boden zurechtkommen, wird der Arbeitsaufwand geringer. Mit der Auswahl trockenheitsresistenter Arten reduziert sich der Wasserverbrauch, gedüngt wird nur einmal im Frühjahr.
Hier einige Beispiele für insektenfreundliche, heimische Arten: Adonisröschen, Alpen- und Bergaster, Blaustern, Ehrenpreis, Felsen-Steinkraut, Gänseblümchen, Glockenblume, Günsel, Immergrün, Johanniskraut, Katzenminze, Königskerze, Krokusse, Mädchenauge, Malven, Margeriten, Osterglocken, Steppen- und Wiesensalbei, Schleifenblume, Schneeglöckchen, Storchschnabel, Thymian, Vergissmeinnicht, Winterheide, Winterlinge, Ysop.
Bei der Auswahl der Pflanzen ist es außerdem wichtig, auf ungefüllte Blüten zu achten. Sie machen vielleicht nicht so viel Eindruck wie die prächtigen gefüllten Formen, bieten aber Insekten Pollen und Nektar als Nahrung. Dass Kunstblumen für Natur und Umwelt gar keinen Nutzen bringen, ist sicher verständlich. Das gleiche gilt auch für Schotterflächen auf Gräbern.
Der Umwelt- und Naturschutz zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Auch mit einer entsprechenden Grab-Bepflanzung übernehmen wir ein Stück Verantwortung dafür.
Karin Watzke vom Förderkreis Kulturgut Friedhöfe
Kommentare