08/08/2024 0 Kommentare
30 Jahre Tafeln in Deutschland
30 Jahre Tafeln in Deutschland
# Kirche in der Stadt
30 Jahre Tafeln in Deutschland
Vor 30 Jahren wurde von der Initiativgruppe Berliner Frauen e.V. die erste „Tafel“ gegründet. Inzwischen gibt es deutschlandweit mehr als 960 dieser Einrichtungen, an denen nicht mehr verkaufsfähige Lebensmittel an Armutsbetroffene ausgegeben werden. Der Bedarf steigt – etwa zwei Millionen Kund*innen nutzen „Tafeln“.
Waren es zu Beginn vor allem obdachlose Menschen, sind es inzwischen Arbeitslose und Geringverdienende, Alleinerziehende und Rentner*innen; dazu kommen aktuell viele Geflüchtete. Trotz der großen Zahl gilt Armut nach wie vor als ein Tabu, und die Menschen finden wenig Gehör.
Inflation, die Pandemie – in der auch etliche Freiberufler*innen aus der Mittelschicht abgerutscht sind –, viele Flüchtlinge aus der Ukraine oder aus anderen Ländern. Die Schlangen werden immer länger, teilweise können keine neuen Kund*innen mehr aufgenommen werden. So wie wir stellen viele Kirchengemeinden Räumlichkeiten oder den Großteil an Ehrenamtlichen. Die Tafeln können nur ausgeben, wenn sie unterstützt werden. DANK gilt allen unermüdlichen Helferinnen und Helfern.
In der krisengeschüttelten Welt sind die Tafeln für viele ein Zeichen für Hoffnung, Zuversicht, Solidarität.
Buchtipp:
Alexandra Zipperer nimmt die Leserinnen und Leser mit in die Welt der Tafelgänger. Schonungslos, aufrüttelnd, und humorvoll gibt sie Armutsbetroffenen eine starke Stimme und stellt klare Forderungen an Politik und Gesellschaft
Alexandra Zipperer: „Tafeln wie Gott in Deutschland. Aufbruch in eine Parallelwelt“, Schaumberg, Marpingen 2023, 152 Seiten, 12 €
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